Geographie, Kultur und Geschichte

Abu Simbel (auch Abu Simbal, Ebsambul oder Isambul; arabisch أبو سنبل, DMG Abū Sinbal oder أبو سمبل / Abū Simbal) ist ein Ort im ägyptischen Teil Nubiens, ca. 240 Kilometer südwestlich von Assuan. Die nur etwas über 2600 Einwohner zählende Siedlung (Berechnung: 2012) ist bekannt durch die hier im 13. Jahrhundert v. Chr. bauten Felsentempel des Königs (Pharao) Ramses II. aus der 19. Dynastie des altägyptischen Neuen Reiches. Die Tempel von Abu Simbel, der große Tempel zum Ruhm Ramses II. sowie der kleine Hathor-Tempel zur Erinnerung an Nefertari, dessen Große königliche Gemahlin, stehen seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Sie erheben sich nach einer Versetzung in den 1960er Jahren heute auf einer Insel im Nassersee, die an der Nordwestseite durch einen befahrbaren Damm mit d. Ort Abu Simbel verbunden ist.

Name

Der Name Abu Simbel ist eine europäische, zum Teil durch Assimilation erreichte Verballhornung des arabischen Abu Sunbul, einer Ableitung von d. antiken Ortsnamen Ipsambul.

Geschichte

In der Vergangenheit lag Abu Simbel am Westufer des Nils zwischen d. ersten sowie zweiten Katarakt. Katarakte sind durch Blöcke oder Felsriegel gegliederte Stromschnellen, sie waren für die Nilschifffahrt vor allem bei Niedrigwasser nur schwer passierbar. Heute sind die beiden genannten Katarakte bei Assuan sowie Wadi Halfa im Nassersee versunken, der nach Gamal Abdel Nasser, d. ehemaligen ägyptischen Präsidenten von 1954 bis 1970, benannt ist. Zur Zeit Ramses II. gab es nahe bei des zweiten Kataraktes die südliche Grenze des Pharaonenreiches. Der dortige Bau der Tempelanlagen von Abu Simbel sollte die Macht sowie ewige Überlegenheit Ägyptens gegenüber d. tributpflichtigen Nubien demonstrieren. Durch den neuen Stausee wurde ganz Unternubien überflutet, die Bewohner wurden heimatlos sowie zu großen Teilen in den Bereich Assuan sowie Kom Ombo umgesiedelt. Nur in Abu Simbel entwickelte sich ein neuer Ort mit Hotel sowie Flugplatz. Aufgrund fehlender landwirtschaftlicher Flächen lebt die vollständige Menschen heute v. Tourismus. Allerdings laufen seit der Jahrtausendwende diverse Projekte mit d. Ziel, die hochgelegenen Wüstenregionen durch Wasser aus d. See fruchtbar zu machen. ^[5]